A-10 "Warthog" von FSK

Im März 2009 habe ich mir bei meinem Modellbauhändler in Traiskirchen - HT-Modelltechnik - eine A-10 gekauft. Hersteller ist Flying Styro Kit FSK aus Tschechien.
Ein großer österreichischer Versandhändler beschreibt die Maschine wie unten zu sehen mit 115cm Spannweite. Tatsächlich hat sie aber nur 101cm. Fertig wiegt sie dann mit Servos und Impeller und LiPo flugfertig 1180 Gramm, lt. Anleitung sollte sie unter 1000 Gramm wiegen. Ein klein wenig geht auf das Konto der stärkeren Motorisierung, die ich mir gewählt habe. Ein klein wenig auf Versteifungen und Klebstoff, ein klein wenig möglicherweise zu Lasten einer ungenauen Gewichtsangabe in der Anleitung.

Die A-10, die hier besprochen wird, wurde von Thomas "Frankie" Steffl gebaut. Er hat auch alle Fotos auf dieser Seite gemacht.
Vor den Baubericht-Fotos zunächst mal die fertige A-10:

Thomas kann durchaus als akribisch bezeichnet werden - hier darf auf seinen wunderschönen Scale-Heli verwiesen werden, der durch viele liebevolle Details ein wahres Schmuckstück geworden ist. Möglicherweise hat er auch bei diesem Modell seiner Akribie etwas Lauf gelassen, er hat aber auch viele Abstriche gemacht. Seine Bauerfahrung mit Depronmodellen ist genauso Null wie meine Flugerfahrung damit - ich werde sie nämlich versuchen zu fliegen :-)
Diese mangelnde Erfahrung ist vielleicht der Grund, dass wir das eine oder andere bekritteln, obwohl das in der "Depronszene" vielleicht gang und gäbe ist.

Die A-10 "Warthog" ist grundsätzlich ein sehr schönes Modell - allerdings darf man "ARF" in diesem Fall nicht wirklich als solches sehen. Denn wenn man auch nur ansatzweise darauf achtet, dass alles zusammenpasst, muss man viel Zeit investieren. Auch die Plastik-Tiefziehteile der Raketen verursachen dann erhöhten Zeitaufwand.

Die Passgenauigkeit der zu verklebenden Teile ist großteils nicht ausreichend - manchmal sind Spalten bis zu 4mm breit. An einer Stelle sogar etwas mehr. Z.T. muss aber auch Material abgearbeitet werden.

Das Modell ist sehr schön lackiert, die Ruder sind gut lenkbar und nicht ausgeleiert verankert.
Es sind viele Details sehr liebevoll eingearbeitet: Klappen, Nieten, Deckel etc.
Mitgeliefert werden schöne Decals.
Weiters ist positiv zu vermerken, dass dem Baukasten 4 kleine Behälter mit den am meisten verwendeten Farben, in denen das Modell lackiert ist, beigelegt sind. Der Farbton beim Nachbessern der Schnittkanten passt zur Werkslackierung 100%ig.

Die beigelegte Anleitung darf sich nicht als solche bezeichnen. Sie ist in S/W und schlecht kopiert. Was sich bei Fotos, die ein tarnfarbenes Modell darstellen sollen, besonders schlimm auswirkt.
Sie kann maximal als Orientierungshilfe bezeichnet werden. Außerdem ist sie in englischer Sprache - dieser Umstand ist beim Versandhändler allerdings erwähnt. Eine tolle, farbige, englischsprachige Bauanleitung kann man hier downloaden.

Man kann zwischen 2 Varianten wählen und dann das Modell entsprechend fix aufbauen: mit ausgefahrenem Fahrwerk und Bewaffnung unter den Flügeln oder andererseits ohne Bugfahrwerk und teileingezogenem Hauptfahrwerk. Dann kann das Modell zwar am Hauptfahrwerk fahren, schlittert aber an der Rumpfspitze über den Asphalt.

In diesem Baukasten war der mittlere Teil der 3-teiligen Visiereinrichtung der Bordkanone nicht dabei.

Balsaholz in Stücken und Streifen, EPP-Platten sowie Depron sind in ausreichender Menge beigelegt.

Angetrieben wird dieses Modell von 2 Park 400 BL-Motoren mit 4200 U/V, gesteuert über Hitec HS-55 Servos und einem 2,4 FASST Empfänger. Der LiPo ist ein Litestrom CX 2500.

Ab hier mal ein paar Baubericht-Fotos.


Das Höhenleitwerk selbst passte schlecht in den vorgefertigten Schlitz. Hier musste am Rumpf nachgearbeitet werden.


Besonders verbesserungswürdig zeigt sich für uns der inneren Teil des Luftkanals im Antrieb. Das Material des Kanals erscheint mehr als weich, weshalb es hier mit Gewebeband verstärkt wurde.

 

 


Einbau der Luftröhren.

 


CFK-Impeller VASAFAN 55.

 

 

 

 

Der Servoeinbau in den Tragflächen und im Rumpf geht problemlos vonstatten. In den Tragflächen musste die vorgestanzte Servoaufnahme etwas vergrößert werden.

 

 

 

 

 


Die vorgeschlagene Lösung der abnehmbaren Tragflächen erscheint wenig brauchbar. Der Spalt zwischen den Tragflächenstummeln, die mit dem Rumpf verklebt werden und den Tragflächen selbst ist zu groß, die Verbindung hat später zu wenig Festigkeit (vor allem in Längsrichtung).
Daher wurden die Tragflächen innen mit einem halbrunden CFK-Rohr verstärkt und fix mit dem Rumpf verklebt, da die Spannweite der gesamten Tragfläche auch dann noch in einem normalen PKW zu transportieren ist.


Die unten sichtbaren Klebestreifen waren noch angebracht, als man die abnehmbare Version der Flügel verfolgt hat. Später wurden die Tragflächen ja zusammengeklebt.


Der Spalt wurde mit Epoxydharz gefüllt, verstrichen und mit der dankenswerterweise mitgelieferten Farbe lackiert.

 


Die Rippenteile wurden gemäß Anleitung eingeklebt. Der hölzerne Spant zur Aufnahme des Fahrwerksdrahtes wird lt. Anleitung hier befestigt. Allerdings muss das Fahrwerk selbst dann um 180 Grad gedreht eingebaut werden - die Stütze des Fahrwerkes zeigt dann nach vorne anstatt nach hinten. Will man das Fahrwerk richtig einbauen, ist der Spant mit dem Draht ca. 1 cm nach vorne zu versetzen.


Der Fahrwerkskasten wurde weiter ausgeschnitten.

 


Die Anleitung empfiehlt, die Umrandungen und Verstärkungen der Fahrwerkschachtabdeckungen mit dem mitgelieferten EPP zu gestalten. Besser erscheint es allerdings, wenn man aus Festigkeitsgründen dünne CFK-Stäbchen dafür verwendet (0,5 x 3mm).

 

 

 

 

 

 


Die dünnen Holzleisten im Rumpf, welche als Längsversteifung dienen, erscheinen mehr als schmächtig. Daher wurde hier ebenfalls mit CFK-Halbrundstäben verstärkt.

 

 

 

 


Die folgenden Bilder sind zum Thema "Passgenauigkeit" :-(

 


Nachfolgend ist der Spalt schon mit Epoxy verfüllt.

 


Lackiert ist er dann kaum noch zu sehen.

 

 

 

 

 

 


Unten die Fuge zwischen Turbinenteil und Rumpf. zuerst nur geklebt, dann lackiert.

 

 

Der Fahrwerksdraht als Achse ist zu kurz, es lässt sich dann kein Stellring mehr neben dem Rad montieren. Eine Lösung ist, die Felge etwas auszunehmen um Platz für den Stellring zu schaffen.

Der Erstflug wird noch ein wenig auf sich warten lassen, da ich das Gefährt für sehr höllisch und zugleich filigran halte. Gut möglich, dass mein fliegerisches Talent noch nicht genug ausgebildet ist, um das Ding zu beherrschen.